Hallöchen es gibt auch mal eine FanFiction von mir ^^
Ich bin ehrlich nicht ganz zufrieden damit und sie hat auch zu wenige Wörter (Rayon schlag mich bitte nicht, danke).
Ich bedanke mich auf jeden Fall bei Rayon für das Setting und danke an meine Schwester fürs Korrekturlesen! <3
Setting: Yunas Geburtstag + alle Personen die man braucht
Danke fürs Lesen und viel Spaß <3
„Happy Birthday to me~ Happy Birthday to me ~”, sang Yuna leise vor ihrer kleinen Kerze, die sie gerade entzunden hatte. Die kleine lodernde Flamme tanzte hin und her und tauchte ihr eigentlich dunkles Zimmer in ein warmes rötliches Licht. Seufzend sah Yuna noch eine Weile dem Schauspiel vor ihr zu und erlöschte dann das schwache Licht mit einem sanften Luftzug, sodass sie wieder allein in ihrem dunklen Zimmer saß. Ihre Geburtstage waren nie anders gewesen, an Geschenke von ihren Eltern oder gar einen Geburtstagskuchen war nicht zu denken.
Zwar wurden die Geburtstage ihrer Eltern gefeiert, doch nicht so wie Yuna es aus Büchern oder Erzählungen ihrer paar Freunde kannte. Es gab keine Geschenke, keinen Geburtstagskuchen und niemand sang Lieder. Nein, die Geburtstage ihrer Eltern waren Geschäftstreffen, es wurden neue Kontakte geknüpft, alte Kontakte wieder aufgenommen und mit geschwollenen Reden um sich geworfen. Das einzige was die nun zehnjährige Yuna bei solchen Veranstaltungen tat, war es brav an auf ihrem Platz an dem Tisch zu sitzen und vereinzelt Fragen zu beantworten. Natürlich nur Fragen, die sich auf ihre schulischen Leistungen oder ihre Eltern bezogen, niemand fragte sie wie es ihr ging oder was sie in ihrer Freizeit tat.
Yuna saß noch lange in Gedanken schwelgend vor ihrer schon lange erloschenen und ausgekühlten Kerze, sie dachte an die Erzählungen ihrer paar Freunde. Sie wollte auch unbedingt das Gefühl erleben, wenn der Geburtstagskuchen vor ihr stand und ihre Freunde und Verwandten ihr ein Lied singen. Das Gefühl, wenn Menschen ihr Glück und Freude für ihr neues Lebensjahr wünschten und natürlich auch das Gefühl, das für kein Kind fehlen durfte: Das Geschenkpapier von einem zuvor sorgfältig eingepackten Gegenstand zu zerreißen. Es wäre ihr egal was darin war, obwohl sie sich am meisten über neue Bücher mit hoffentlich spannenden Erzählungen freuen würde.
Seufzend stand sie letzten Endes auf, sie wollte sich ins Bett legen und dort weiter nach zu denken, davor versteckte sie noch ihre Kerze in ihrem Schrank, denn wenn ihr Vater bemerken würde, dass sie heimlich ihren Geburtstag gefeiert hat, dann wäre sie mehr als nur einen Kopf kürzer.
Traurig, dass ihr Geburtstag wieder so kahl verlaufen würde wie die anderen zuvor, legte sie sich in ihr Bett und bedeckte sich mit einem dünnen Stoff, der ihrem zierlichen Körper hier in den warmen Landen von Kanterra als Decke diente. Auch wenn das kleine Mädchen wirklich müde war schlief sie erst anderthalb Stunden Nachdenken später ein.
Sie schreckte aus dem Schlaf auf, als sie ein dumpfes lautes Geräusch aus der Richtung ihres Fensters vernahm. Angsterfüllt schlich sie zu ihrem Fenster und öffnete die Stoffe, die vor ihrem Fenster hingen. Das Licht der Außenwelt blendete sie, sodass sie nicht genau erkannte, was da auf ihrer Fensterbank liegen hatte. Doch als sie das Etwas sah, wuchsen ihre Augen um das doppelte ihrer normalen Größe. Ein kleiner schwarzer Vogel lag auf dem Rücken, den Kopf zu ihr gedreht und die schwarzen Augen auf sie fokussiert. Geschockt sah sie den Kleinen an, legte ihre kleinen Hände um diesen und zog ihn zu sich in den warmen Raum. Sie nahm ihn genauer unter die Luppe und sah, dass er anscheinend nicht stärker verletzt war. Der kleine Vogel hüpfte aus ihrer schützenden Hand auf ihr Bett und erst da entdeckte Yuna ein kleines Band an seinem Fuß. Mit geschickten Fingern entknotete sie die Schleife. Aus dem Band entrollte sich eine kleine Papierrolle, teilweise interessiert und teilweise doch verängstigt entzifferte die zehnjährige die kleine und schnörkelige Handschrift.
„Liebe Yuna,
wenn du das liest ist mein kleiner Freund (hoffentlich) heil bei dir angekommen.
Ich wünsche dir einen ganz besonderen 10. Geburtstag. Du wirst verwirrt sein, wer ich denn bin, wenn du noch nie in deinem Leben einen Geburtstagswunsch erhalten hast. Du kennst mich nicht, doch ich weiß, dass ich in deinem späteren Leben auf jeden Fall eine große Rolle spielen werde. Dein Leben verläuft gerade nicht so, wie du es dir wünschst und ich weiß, dass du manchmal alles hinschmeißen willst, doch vielleicht ist meine kleine Überraschung ein kleiner Lichtpunkt in deinem Leben.
Aber kommen wir doch zu meiner eigentlichen Überraschung. Ich glaube nicht, dass du schon einmal etwas davon gehört hast, aber ich habe eine kleine Schnitzeljagd für dich vorbereitet. Du wirst daran Freude finden, auch wenn es für dich wahrscheinlich komisch klingen mag! Ich habe überall in und um das Haus, in dem du dich gerade befindest, kleine Hinweise versteckt, die dich irgendwann zu deinem letztendlichen Geschenk führen werden.
Dein Leben mag Düster sein, ich kenne das Gefühl, doch ich weiß wie sehr es dir Spaß machen wird! Deine Eltern werden heute direkt nach eurer ersten Mahlzeit des Tages zu einem Händler aufbrechen und erst in den späten Abendstunden wieder nach Hause kommen, also wirst du genug Zeit haben.
Hier folgt auch schon dein erster Hinweis:
Eine Waldkatze.
Erfreu dich an meiner kleinen Überraschung und ich verspreche dir, dass dein Leben besser wird, auch wenn es ein paar kleine Umwege gibt.
~ Jemand der dich besser kennt als du denkst“
Verdutzt sah Yuna auf das Stück Papier in ihrer Hand, die Nachricht verängstigte die Zehnjährige und trotzdem war sie sehr interessiert, weniger an der sogenannten Schnitzeljagd, sondern eher an der Person, die anscheinend sehr viel über sie wusste.
Gerade wollte sie nach dem Vogel sehen, der die Nachricht überbracht hatte, doch er war weg, wahrscheinlich schon lange aus dem Fenster geflogen. Sie sah sich nun die Nachricht nochmal genauer an, auf der Rückseite prangte ein verschnörkeltes Zeichen, Yuna konnte es nicht ganz entziffern, doch sie glaubte ‚ES‘ herauslesen zu können. Darunter befanden sich zwei kleine Symbole, das erste war ein kleines Ding mit Horn und Flügeln, Yuna hatte keine Ahnung was sie daraus interpretieren sollte und das Zweite war noch uneinsichtiger für die Zehnjährige, waren es Wurfsterne?
Die Stirn runzelnd legte sie die Nachricht unter ihre Decke, zog sich immer noch in Gedanken an und schlenderte zu ihrer ersten Mahlzeit des Tages.
Yuna dachte darüber nach, ob sie jemals etwas von ‚ES‘ gehört haben könnte, doch es fiel ihr nichts ein, was damit zutun haben könnte und auch ihre Lehrer habe sie nie von so etwas sprechen hören und diese wussten und redeten ihrer Meinung nach sehr viel.
Der Hinweis konnte sie auch nur in den Keller führen, den hier oben hatte nichts mit irgendwelchen Waldkatzen zu tun, naja vielleicht gab es in der Bibliothek noch ein Buch über diese Wesen.
Schon von weiten konnte sie die Stimmen ihrer Eltern hören, die wie jeden Morgen in einer hitzigen Diskussion steckten. Sie betrat leide den Speiseraum und setzte sich genauso leise zwei Stühle neben ihren Vater, sie wollte nicht zu nahe an bei ihm sein.
Das Personal des Hauses trug die Speisen auf und Yuna wartete, wie sie es gewohnt war, darauf, dass ihre Mutter und ihr Vater anfingen zu essen, es war ihr untersagt vor ihnen anzufangen. Es dauerte eine Weile, da die beiden Erwachsenen sich immer noch nicht von ihrer Diskussion abwendeten. „Was soll denn das? Warum steigen die Preise bei diesem Idioten die ganze Zeit?“, schrie ihr Vater ihre Mutter an. Diese antwortete im genauso lauten Ton: „Was kann ich denn dafür? Er ist der Händler mit den kostbarsten Stoffen und du weißt genau, dass wir welche brauchen! Und bitte schrei mich nicht so an!“ „Sag mir nicht was ich tun soll, Weib!“, schimpfte nun ihr Vater zurück. Sie kannte diesen Satz zu gut und er benutzte ihn immer, wenn er wusste, dass seine Ehefrau recht hatte.
Sie saßen immer noch, ohne zu essen an der gedeckten Tafel, doch es schien niemanden zu interessieren. Der einzige Grund warum Yuna nicht schon längst in ihre Gedanken abgetaucht war, war das Interesse daran ob ihre Eltern wirklich wie vorhergesagt nach der ersten Mahlzeit aufbrechen würden. Die mittlerweile zu einem richtigen Streit ausgeartete Diskussion zog sich dahin, auch wenn ihr Vater fast keine Gegenargumente mehr hatte. Schlussendlich kam der für Yuna und ihren knurrenden Magen der erlösende Satz: „Dann fahren wir halt nachher und jetzt habe ich Hunger!“ Ihr Vater stürzte sich auf das Essen, sodass man wirklich dreimal darüber nachdachte, ob man wirklich einen erfolgreichen Geschäftsmann vor sich sitzen hatte oder einen Bettler, dem man dieses Mahl aufgetischt hatte.
Seufzend begann auch die Mutter zu essen, nur mit doppelt so vielen Manieren wie ihr Ehemann, sie gab Yuna nur einen unbedeutsamen Blick, der sozusagen die Erlaubnis dafür war sich am Essen zu beteiligen. So normal wie der Morgen von statten ging, hätte Yuna fast vergessen, dass es sich um ihren Geburtstag handelte, aber nur fast, denn der geheimnisvolle Brief schwebte in ihrem Kopf herum. Die Buchstaben auf der Rückseite erinnerten sie an nichts und trotzdem gingen sie ihr nicht aus dem Kopf. Sie spielte sogar mit dem Gedanken ihren Vater zu fragen, doch an ihrem Geburtstag konnte sie echt auf Standpauken oder was auch immer verzichten. Für sie war klar, dass sie sich auf das Spielchen mit der unbekannten Person einlies, denn ihre Neugier war viel zu groß, um das nicht zu tun.
Ihre Eltern brachen nach dem Essen auf und nun war sie allein, bis auf das Personal, doch das würde sie nicht davon abschrecken die Hinweise zu suchen. Sie steuerte die alte Holztür an, welche sie in die Gänge unter dem Haus führen werden. Mit einem ohrenbetäubenden Knarzen öffnete sie mit all ihren Kräften den Durchgang in ein tiefes schwarzes Loch. Bewaffnet mit einer Öllampe stieg sie die steinernen Treppenstufen hinunter, ihr Schritte hallten in den dunklen Gängen wider und der Körper der sonst mutigen Zehnjährigen überzog sich mit einer Gänsehaut.
Unten auf dem genauso steinernen Boden angekommen atmete das Mädchen einmal tief durch, sie war noch nicht oft hier unten gewesen, auf jeden Fall nicht alleine. Sie hielt ihre Öllampe in die ausgesprochen muffige Luft, hier unten türmte sich alles, was entweder nicht in ihr Haus passte oder ihrem Vater zu peinlich war. Langsam und bedacht darauf nicht irgendwo hineinzutreten, stapfte sie durch die dunklen Räume, nur durch das Licht ihrer Öllampe fähig etwas zu sehen. Yuna irrte etwas durch die Gänge, sie wusste nicht mehr genau wann sie wo abgebogen war, aber sie würde den Ausgang schon wiederfinden. Sie ging durch die verschiedensten Räume, in denen die verschiedensten Dinge gelagert wurden, ein Raum war voller Gemälde, der nächste beherbergte die verschiedensten Möbelstücke und so ging es weiter bis sie in einen Raum voller Vasen ankam. Mit ihrer Öllampe erleuchtete sie wieder alles, was auf eine Waldkatze hindeuten könnte, Gefäß für Gefäß leuchtete sie ab, doch die meisten waren so verstaubt, dass man nichts erkennen konnte oder sie zeigten andere Bilder nur keine Waldkatze. In einer Ecke leuchteten sie dann lilafarbige Katzenaugen an. Das Gefäß schien dort noch nicht lange zu stehen, denn anders als bei den anderen lag auf diesem keine Zentimeter hohe Staubschicht, es glänzte sogar fast. Beim genaueren betrachten erkannte sie an einem der beiden Henkel ein Band, das gleiche, wie es an dem Bein des kleinen Vogels hing. Sie nahm das Band von der Vase und rollte es auseinander.
So wie beim letzten Mal enthüllte sich eine, im Gegensatz zu der am Morgen, kurze Schriftrolle. Der kleinen Yuna war das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht zu wischen, sie nahm das Band fest in ihre Hand und suchte wieder nach dem Ausgang. Irgendwann erkannte sie einen Raum wieder und mit federnden, aber immer noch auf den Boden achtenden Schritten sprang sie wieder zurück zur Treppe und wieder hinaus in die gut erhellten Räume ihres Elternhauses.
Das Öllämpchen ausgepustet und von all dem Staub, der sich im Keller an ihre Kleidung geheftet hat, befreit schmiss sich Yuna auf ihr dabei knarzendes Bett. Aufgeregt öffnete sie die kleine Papierrolle und versuchte wieder die schnörkelige Handschrift zu entziffern.
„Liebe Yuna,
falls du diesen Brief hier liest, dann Gratulation, du hast den ersten Schritt geschafft!
Ich hoffe du hast dir das Gesicht der Waldkatze gut eingeprägt, die Kleine (wirklich klein) wird später noch sehr wichtig werden! Sie wird eine beste Freundin für dich sein, die dich auf so einigen Abenteuern begleiten wird. Dunkle Zeiten werdet ihr durch gehen müssen (im wahrsten Sinne des Wortes ‚dunkle‘ Zeiten), doch es werden sehr lustige Momente passieren, also lass dich nicht einschüchtern, meine Nachrichten werden in Erfüllung gehen, versprochen.
Nun zu deinem zweiten Hinweis:
Das Wort für ‚Himmel‘ in der einzigen Fremdsprache die du derzeit beherrscht.
Ich wünsche dir viel Glück und auf baldiges Wiedersehen!
~ Jemand der dich besser kennt als du denkst“
Es war ein einfaches Rätsel für Yuna, denn auch wenn sie nur diese eine Fremdsprache beherrscht, war sie für ihr Alter sehr gut darin und das Wort, dass sie brauchte war natürlich ‚Sky‘, doch das Problem war, dass ein neues Band nicht einfach auf sie zu fliegen würde, wenn sie es aussprach. Etwas deprimiert stand sie auf, sie wusste nicht, wo genau der nächste Hinweis liegen könnte, denn sie dacht nicht, dass wer auch immer dieser Unbekannte war auf das Dach geklettert wäre. In Gedanken ging sie ihr Zimmer auf und ab, bis sie ein Klopfen an ihrer Tür aus ihren Gedanken riss. „Yuna?“, der Kopf eines Hausmädchens lugte durch den Türspalt. „Wir wollten fragen, was wir dir zu essen kochen sollen, da deine Eltern weg sind wollten wir dir die Entscheidung überlassen.“ Ein sanftes Lächeln zog sich über Yunas Lippen und auch die junge Dame in der Tür zog ihre Mundwinkel leicht hoch, sie wusste, dass Yuna Geburtstag hatte, alle wussten es, doch ihnen wurde verboten sie darauf anzusprechen. „Macht euch was zu essen, ich esse dann einfach mit“, etwas erstaunt sah sie Yuna an, doch nickte dann glücklich und machte die Tür zu. Die Zehnjährige wusste wie sehr die Hausmädchen darunter litten, dass sie immer die Reste essen mussten und da sie sowieso keinen großen Hunger hatte wollte sie ihnen an ihrem Geburtstag etwas Gutes tun.
Sie kehrte wieder zu dem zurück, was sie gemacht hatte, bevor das Hausmädchen reingeplatzt war. Bei jedem ihrer Schritte knarzte das Holz unter ihren Füßen, doch das war derzeit das uninteressanteste, was ihr durch den Kopf ging. Sie dachte an das was sie bei dem ersten Brief auch gemacht hatte, dabei fiel ihr ein, dass sie die Rückseite des Papiers gar nicht berücksichtigt hatte. Sie stürzte auf ihr Bett, hob den Stoff an unter dem die zwei Nachrichten lagen und drehte die letzte die sie gefunden hatte zügig um. Auf der Rückseite prangte das gleiche komische ‚ES‘ Zeichen und wieder zwei kleine Symbole. Ein Schwert und ein gebrochenes Herz, was auch immer das zu bedeuten hatte, es brachte sie nicht weiter. Deprimiert steckte sie die Nachricht wieder zurück zu der anderen und presste die Luft aus ihrer Lunge. Sie entschied sich dazu hinunter zu gehen, um vielleicht beim Kochen helfen zu können, dann fühlte sie sich wenigstens nicht ganz so nutzlos.
Gesagt getan, da stand sie schon in der Küche bei zwei jungen Damen, die sie geschockt ansahen, als sie fragte ob sie helfen konnte. Zuerst waren sie sichtlich verunsichert, doch dann sie freuten sich, dass Yuna wirklich helfen wollte. So stand sie in der Küche und schnitt verschiedene Zutaten klein während sie sich mit den anderen beiden unterhielt, es waren echt nette Menschen, die unter ihrem Vater leiden mussten.
Nachdem ihr jedoch gesagt wurde, dass nicht mehr viel zu tun war, setzte sie sich schonmal an den kleinen Tisch, der neben der Küche stand und wo ihre Bediensteten, fünf an der Zahl, aßen. Ihr Blick glitt über den Garten der sich vor dem Fenster befand. Sie beobachtete wie sich die Blumen leicht im Wind hin und her bewegten, wie vereinzelt Vögel auf dem grünen Gras landeten und im Boden herum pickten. Zu guter Letzt sah sie zu dem Teich, der von Steinen und verschiedenen Pflanzen umrundet war und das hellblau des Himmels in deiner glatten Oberfläche spiegelte.
Wie als wäre sie auf Nadeln gesessen sprang sie auf und rannte mit nur wenigen Worten zu den zwei verdutzten Mädchen in der Küche nach draußen in den Garten. Sie stürzte sich regelrecht zu dem kleinen Teich und musste aufpassen nicht in dem wahrscheinlich Raumtemperatur warmen Wasser zu landen. Sie beugte sich über die Oberfläche, die sogleich anfing, ihre Gesichtszüge zu spiegeln. Sie durchsuchte das flache Ufer, versuchte in dem glasklaren Wasser etwas zuerkennen und drehte Steine am Ufer um. Doch all das war umsonst, denn da war rein gar nichts, kein Band, keine Papierrolle. Frustriert schnaubte sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ihr Blick schwenkte zu dem Haus und zu dem mächtigen Baum, der dahinterstand. Immer noch genervt schlenderte sie zurück in ihr Heim und gesellte sich wieder zu den Mädchen. Diese hatten anscheinend extra mit dem Essen gewartet und sahen sie etwas verwirrt an, doch niemand fragte sie was da gerade los war. Sie lies sich auf ihren Stuhl fallen, der ein lautes Knarzten von sich gab und fing gemeinsam mit den anderen an zu essen.
Die sechs Mädchen redeten und lachten gemeinsam, Yuna fühlte sich wohl und bereute es nicht früher mit ihnen etwas gemacht zu haben. „Ich finde es halt schade, dass sie deinen Geburtstag so ganz außeracht lassen“, sprach eine von ihnen ihren Geburtstag an. Die anderen stimmten ihr zu und Yuna wusste nicht so genau wie sie darauf reagieren sollte, immerhin waren es ihre Eltern, über die sie da redeten. „Ich finde wir sollten dir wenigstens ein Ständchen singen!“, rief die eine voller Elan und klatschte in ihre Hände. Die anderen vier nickten eifrig und fingen an zu singen, für Yuna war es ein überwältigendes Gefühl, auch wenn die kleine Runde nicht alle Töne ganz genau traf, machte es sie unglaublich glücklich. Es sammelte sich sogar eine kleine Träne in ihrem Augenwinkel die sie aber ganz schnell wegwischte, damit niemand sah, dass sie emotional war, wegen einem schief gesungenem Geburtstagslied.
Die Mädchen beendeten das Lied und Yuna klatschte lautstark in die Hände. Sie freute sich sehr darüber und den Mädchen schien es genauso zu gehen, denn alle von ihnen lächelten breit und wünschten ihr, zum ersten Mal in ihrem Leben, alles Gute zum Geburtstag. Alle sechs in dieser Runde wären tot, würden das ihr Vater oder ihre Mutter mitbekommen, doch die kleine Yuna mochte Geheimnisse, fand sie spannend und so kamen ihre Gedanken wieder zurück zu den mysteriösen Nachrichten. Wie schon den ganzen Tag lang konnte sie sich keinen möglichen Absender erdenken, denn niemand wusste so viel über ihr Leben, außer sie selbst natürlich.
Seufzend stützte sie ihren Kopf in ihren Händen ab und hörte den anderen bei ihren Gesprächen zu, es war nicht wirklich interessant über was sie redeten, jedenfalls nicht für sie. Sie sah zwischen zwei der Mädchen hindurch in den Garten, wieder glitten ihre Augen über das grüne Gras, die bunten Blumen, die hier in Kanterra bei den warmen Temperaturen das ganze Jahr lang blühten, im Gegensatz zum dunklen Ferune, wo sie selbst noch nie gewesen war, doch sie hatte Geschichten darüber gelesen. Über die Wald- und Hochkatzen, die dort lebten, Lebewesen die ihr Vater als ‚nutzloses Gesindel‘ bezeichnete, der Name war fast so schlimm wie der den er den Zwergen gab. ‚Kleinwüchsige Sklaven‘ nannte er sie, es wäre leicht aus ihren Gefängnissen auszubrechen und viel zu unsicher für die Verbrecher, die dort landeten. Sie konnte es sich nicht vorstellen, was man verbrechen musste, um dort hinein zu gelangen, wie boshaft konnte ein Lebewesen werden und würde sie jemals auf welche treffen?
Immer noch in Gedanken wanderten ihre Augen weiter durch den Garten zu dem kleinen Teich an dem sie vor kurzer Zeit gestanden hatte, die glatte Oberfläche spiegelte wie zuvor den blauen wolkenlosen Himmel und nun auch den Baum, der hinter dem Haus stand. Seine knorrigen Äste standen mancher Orts aus der dichten Krone aus grünem Laub hervor ein. Ihr Blick glitt über die in dem Wasser schwarz scheinenden Ästen, diese wiegten sich leicht im Wind hin und her. „Du scheinst ziemlich fasziniert von dem Baum zu sein“, lachte eines der Hausmädchen. „Es heißt ja nicht um sonst ‚Wer den Himmel erreichen will muss einen Baum pflanzen‘ unsere Yuna will sicher hoch hinaus.“ Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz, wie konnte sie nur so dumm gewesen sein und den Baum auch noch die ganze Zeit anstarren.
Yuna sprang von ihrem immer noch knarzenden Stuhl auf, bedankte sich mit knappen Worten bei den fünf Hausmädchen, die ihren Dank mit einem „Das ist doch selbstverständlich“ abwinkten und stürmte förmlich nach draußen. Hinter dem Haus angekommen blickte ich hoch und sie erblickte tatsächlich ein leicht im Wind flatterndes Band, sie überlegte wie sie zu dem Band kommen sollte, es hinauf zu schmeißen um den Ast anzubrechen würde nicht funktionieren, so treffsicher war die Zehnjährige nicht, also half nichts, sie musste hinauf klettern,
Gedacht getan, da hatte das Mädchen in den teuren Stoffen eingehüllt, schon den ersten Ast über dem Boden ergriffen und schwang sich hinauf. Der zweite Ast war hatte mehr Abstand wie der Erste, so musste die Zehnjährige sich zusätzlich mit den Beinen am Stamm abdrücken um auf den zweiten Ast zukommen. So hangelte sich Yuna Ast für Ast hinauf, doch irgendwann wurden die Äste zu dünn, um sie sorgenfrei tragen zu können und als der nächste schon in ihrer Hand anfing zu brechen, als sie noch nicht einmal leichte Kraft darauf angewendet hatte, da entschied sie sich eine andere Lösung finden zu müssen. Also ging es für die kleine Yuna den gleichen Weg hinab wie hinauf, von Ast zu Ast, nur diesmal nach unten. Vollkommen ausgelaugt stellte sie letzten Endes ihre Füße auf den festen Boden ab, laut ausatmend schenkte sie dem Band wieder ihre Aufmerksamkeit. Sie hatte den flatternden Stoff nicht lange beobachtet, als ihr ein Fenster direkt neben dem Baum auffiel. Das Schlafzimmer ihrer Eltern. Wie war sie da nicht früher draufgekommen, sie schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Frustriert wollte sie wieder ins Haus stapfen, da vielen ihr ihre Kleider auf, die waren von der Kletteraktion gerade stark verschmutzt und sogar an zwei Stellen leicht eingerissen. Sie war tot, wenn das ihre Mutter mitbekam, schlimmer noch man würde sie erst grausam foltern und dann erst sterben lassen.
Wütend auf sich selbst eilte sie zurück ins Haus und nach oben zu ihrem Zimmer, um ihre Kleider gegen etwas lumpenartigeres zu tauschen, die Kleidung von gerade konnte vielleicht noch eines der Hausmädchen retten, doch mehr durfte sie nicht mehr zerreißen. Yuna schmiss sich in die hässlichste Kluft, die sie ausfindig machen konnte und stapfte in das Schlafzimmer ihrer Eltern, dieses durfte sie normalerweise nur im Notfall betreten und Yuna wertete das gerade als persönlichen Notfall, als ging sie quer durch das Zimmer und sah aus dem Fenster. Der Ast hing etwas über dem Fenster, Yuna streckte ihre Hand soweit sie konnte aus und trotzdem erreicht sie das knochige Gebilde nicht. Ein frustriertes Stöhnen entfloh ihren Lippen und sie sah auf das Stück Stoff nicht allzu weit weg. Der dunkle Ast wiegte sich im Wind hin und her und gab immer wieder ein brechendes Geräusch von sich.
Yuna verfluchte in Gedanken den Menschen, der sich das ganze hier ausgedacht hatte, der Mensch musst doch wissen, dass sie ziemlich klein war. Ihre Ellbogen auf dem Brett vor dem Fenster abgestützt und mit ihrem Gesicht in den Handflächen sah das Stück Stoff an. Ein paar kleine Fäden standen an den Enden heraus, so als wären sie nur abgerissen und nicht geschnitten worden. Yuna überlegte weiter wie sie an das Band herankommen sollte und doch drifteten ihre Gedanken zu der Person, die all das hier veranstaltete, vielleicht war all das auch nur ein Traum und sie würde morgen in ihrem Bett aufwachen und darüber lachen. Vielleicht war es auch ein Trick ihrer Eltern, vielleicht saßen sie gerade irgendwo und beobachteten sie, lachten sie für ihre Leichtsinnigkeit aus. Etwas geschockt von ihren eigenen Gedanken fuhr ihr Kopf herum, ihre Augen scannten jeden Zentimeter ab, nein sie waren hier nirgendwo.
Ihr Blick galt wieder dem Ast etwas über ihr, sie überlegte immer noch, denn aufgeben war keine Option, viel zu spannend war die Angelegenheit und wer weiß ob ihr späteres Leben jemals wieder so spannend wird, denn vielleicht würde sie auch so werden wie ihr Vater und nur dämliche Reden schwingen und Menschen davon überzeugen wie toll man doch war. Ihr schauderte bei dem Gedanken daran, dass durfte sie nicht zu lassen, sie würde nicht-
Das Geräusch von dem Ast holte sie wieder aus ihren Gedanken, denn nun war er wirklich gebrochen, Yuna sah ihn schon mit dem Wind davonfliegen, da handelte ihr Körper wie von selbst. Ein Bein stellte sich auf das, unter ihrem Gewicht etwas nachgebende, Brett, eine Hand umfasste die Kante des Fensters, während sich die andere ausstreckte und nachdem knochigen Ast griff, der gerade dabei war wegzufliegen. Ihre kleine Hand streckte sich auf das Maximum und tatsächlich gelang es ihr, wenn auch etwas wackelnd den Ast am letzten Ende zu ergreifen. Geschockt und voller Adrenalin blieb sie erstmal in derselben Position stehen, den Ast fest mit ihren kleinen Fingern umgriffen. Nach dem sich ihr Körper beruhigt hatte, stellte sie sich wieder sicher auf den Boden in dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Immer noch zitternd sah sie auf den abgebrochenen Stock in ihrer Hand. Gespannt ging sie zurück in ihr Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf ihr Bett. Sie musste ein paar Mal tief durchatmen, bis sie den Knoten im Band geöffnet und das Stück Stoff ausgerollte hatte. Wie die beiden Male zuvor auch erblickte sie eine kleine Papierrolle, gespannt öffnete sie die Nachricht.
„Liebe Yuna,
ich hoffe die Aufgabe war nicht zu schwierig für dich, doch du warst damals schon sehr schlau, du wirst schon einen Weg gefunden haben.
Sky, jemand mit einem gleich klingenden Namen wird in dein Leben treten. Er wird nicht einfach werden, auch er wird dich durch Abenteuer begleiten (auch wenn du dir manchmal wünscht, dass er es nicht tut). Dein Leben wäre so viel einfacher wäre er nicht gewesen, dafür wäre es auch ziemlich langweilig geworden und auch wenn er am Anfang wirkt wie ein Stein, gefühlslos und hart zu brechen, wirst du Seiten von ihm kennenlernen, die du nie erwartet hättest. Du wirst ihn in einer Zeit kennenlernen, in der du denkst, dass es wirklich nicht mehr schlimmer geht und er wird vor dir stehen und dir zeigen, dass es noch schlimmer geht, doch vertrau mir er ist auszuhalten.
Kommen wir zu deinem dritten Hinweis:
„Eine schöne Haarspange“
Ich wünsche dir abermals viel Glück bei der Suche.
~ Jemand der dich besser kennt als du denkst“
Yuna war sich nicht sicher, wie sie diese Nachricht einschätzen sollte, sie durchaus positiv, wenn man den Fakt außenvor lässt, dass die Person gerade ihre Zukunft voraussagte und Yuna das zugegebenermaßen ziemlich gruslig findet. Würde sie wirklich Abenteuer erleben und dabei Freunde finden? Daran war in ihrem derzeitigen Leben nicht zu denken, wenn man dieses kleine Abenteuer nicht beachtet, doch es machte ihr Hoffnungen, dass sie nicht als Ehefrau eines reichen alten Mannes enden würde. Ihre kleinen Finger drehten das Stück Papier, so wie die letzten drei Male auch, um und entdeckte das gleiche Zeichen wie beiden anderen Nachrichten oder Briefen, wie man es auch immer nennen wollte. Darunter waren wieder zwei kleinere, sie wollte es nicht Bilder nennen, es waren eher Kritzeleien. Eine kleine Kreatur mit vier kleinen Beinen und großen Ohren, sie wusste nicht ob sie es eher als Fuchs oder Hund deuten sollte. Das andere waren Dolche, drei an der Zahl, mit schönen Verzierungen an den Griffen, das konnte sie gut erkennen. Etwas unwohl wurde ihr bei dem diesmaligen Rätsel, sie müsste die Schmuckkästen von ihr und ihrer Mutter durchsuchen und wenn sie dabei erwischt wurde konnte sie sich darauf vorbereiten gevierteilt zu werden.
Sie versteckte den Brief wieder unter dem Stück Stoff auf ihrem Bett und stand auf, um ihr Schmuckkästchen zu durchsuchen. Sie nahm die mit Samt ummantelte Holzkiste aus ihrem Schrank und öffnete es zaghaft. Darin befand sich jeglicher Schmuck den Yuna besaß, Ketten, Armbändchen und zu guter Letzt auch Haarspangen. Sie untersuchte jede von ihnen, die kleinen unscheinbaren Schwarzen, die dazu dienten entweder ihre Haar hoch zustecken oder ihr die Haar aus dem Gesicht fern zu halten, bis hin zu den großen mit Edelsteinen bestückten, die sie nur zu besonderen Anlässen trug, weil sie sonst kaputt werden würden, wenn man ihre Kleidung von der Baumkletteraktion heute betrachtete. Sie grub sich bis zu den tiefsten Abgründen ihres Schmuckkästchens, doch sie fand nichts, kein Band das ihr eine neue Nachricht lieferte oder auch nur eine Papierrolle, nichts, rein gar nichts.
Der kleine Funke an Hoffnung, dass sie nicht wieder zu ihren Eltern ins Schlafzimmer musste, war in diesem Moment erloschen und sie ging frustriert wieder dahin wo sie einige Minuten zuvor bei einer waghalsigen Aktion einen Ast aus der Luft gefangen hatte.
Sie ging zu dem kleinen Tisch, an dem ihre Mutter sich jeden Tag fertig machen ließ, sie griff mit ihren Händen nach dem Kästchen, das zwar genauso mit Samt ummantelt war wie ihres doch um einiges größer war. Sie öffnete die kleine Schnalle und hob den Deckel an, zum Vorschein kamen allerhand Ketten, Armbänder und auch Haarspangen. Sie untersuchte jede einzelne genaustens, immer mit dem Gedanken an die Bänder, die sie mit den anderen Papierrollen gefunden hatte. Sie ging wie bei ihr von den kleinen unscheinbaren Schwarzen bis zu den großen prunkvollen Spangen ihrer Mutter, die diese im Gegensatz zu Yuna auch im normalen Alltag trug.
Sie war so ins Suchen vertieft, da bemerkte sie nicht wie eines der Hausmädchen hinter ihr stand, bis sie an der Schulter angetippt wurde und mit einem kleinen Schrei hochschreckte. „Entschuldige Yuna, ich wollte dich nicht stören, bei was auch immer du da machst, aber ich habe die Kleidung in deinem Zimmer gefunden, sie ist ziemlich dreckig und an zwei Stellen gerissen ich versuche sie wieder herzurichten bis deine Eltern nachhause kommen, ist das okay für dich?“ Yuna atmete durch, das Hausmädchen wollte sie nicht bei ihren Eltern melden, weder für ihre verdreckte Kleidung noch für das Durchsuchen der Sachen ihrer Mutter. „Ja danke“, Yuna lächelte das Hausmädchen an. Diese erwiderte das Lächeln und war dabei wieder aus der Tür zu gehen, da drehte sie sich nochmal um und sagte: „Falls du was Bestimmtes suchst und es hier nicht findest, in dem freien Zimmer sind auch noch Kisten mit ein paar Schmuckstücken“, mit diesen Worten ging sie endgültig aus der Tür und schloss sie hinter sich.
Yuna hätte dem Hausmädchen dafür um den Hals fallen können, im positiven Sinne natürlich. Sie ordnete und schloss das Schmuckkästchen wieder und versuchte es auf den exakt selben Platz zu stellen wie zuvor. Sie versuchte das Zimmer so zu verlassen, als wäre nie jemand darin gewesen und schloss wie das Mädchen vor ihr die Tür hinter sich. Federnden Schrittes lief sie zu dem freistehenden Zimmer, das eine ähnliche Funktion hatte wie der Keller, nur das dort auch geputzt wurde, damit nichts verstaubte. Alles was wertvoll war, aber sonst keinen Platz hatte wurde dort gelagert, Stoffe für zum Beispiel Kleidung, jegliche Bücher, die nicht in die Bibliothek passten und wie sie gerade erfahren hat auch restliche Schmuckstücke ihrer Mutter. Sie öffnete mit einem Schwung die Tür zu der dunklen Kammer, sie öffnete die Stoffe vor dem Fenster, damit das Licht von Kanterra in den Raum dringen und sie nach der Haarspange suchen konnte. Sie sah sich in dem Raum um, rechts von ihr lagen Stoffrollen aufeinandergetürmt, gegen über stand ein Bücherregal, in dem ganz rechts ein paar Kästchen standen, die waren nicht so prunkvoll wie die normalen Schmuckkästchen von Yuna und ihrer Mutter, aber es war nicht zu übersehen, was darin gelagert wurde.
Sie ergriff die erste der zahlreichen, der meist hölzernen Schachteln und fing an sie zu durchsuchen, so wie die von ihrer Mutter und ihr zuvor. Doch im Gegensatz zu ihrer eigenen Schachtel wurden darin fast nur kleine schwarze Haarspangen aufbewahrt, was es ihr leicht machte, denn in dem schwarzen Meer war kein Band zu finden. Frustriert stellte sie das Kästchen wieder an seinen Platz und nahm sich das zweite heraus, darin waren schon etwas prunkvollere Spangen aufgehoben, doch wieder kein Band und auch keine Papierrolle. So durchsuchte sie etwas fünf Schachteln bis nur noch zwei im Regal standen, die noch von ihr unberührt waren. Yuna nahm die unscheinbarste der zwei in ihre Hand und hob den Deckel an. Zwei lilafarbene Augen starrten sie vom inneren der Abdeckung aus an, es war ein Portrait eines Mädchens mit fast schwarzen Haaren und wunderschönen violetten Augen, neben dem Mädchen war ein kleiner Fennek gemalt. Yuna dachte jedenfalls es war ein Fennek, sie hatte nur in Büchern davon gelesen, doch die Beschreibung passte mit dem Bild gut zusammen. Ihr Blick löste sich von der kunstvollen Innenseite des Deckels und glitt hinunter in die eigentliche Schachtel, dort lag eine sehr prunkvolle, mit kleinen leuchtenden Steinen bestückte Haarspange und an einer Seite war wieder ein Band an die Spange geknotet. Langsam entknotete sie das Stück Stoff, wie die anderen Male zuvor entrollte sich wieder eine kleine Papierrolle.
Yuna entschied sich die Nachricht erst oben in ihrem Zimmer zu lesen, sie nahm das Schmuckkästchen mit in ihr Zimmer, stellte es in ihren Schrank, damit ihre Eltern es nicht sahen und setzte sich auf ihr Bett, um die Nachricht zu lesen. Sie entrollte die kleine Papierrolle und begann zu lesen.
„Liebe Yuna,
du hast hiermit den letzten Hinweis zu deiner Überraschung gefunden und auch schon dein erstes Geschenk. Eine Haarspange bestückt mit Edelsteinen, die man nur in den schattigen Landen von Ferune bekommt. Ich hoffe sie gefällt dir!
Die kleine Schmuckschachtel kannst du auch gerne behalten, das Mädchen auf der Innenseite des Deckels ist auch wieder jemand der dich mit den anderen beiden durch deine Abenteuer im Leben begleiten wird. Zu ihr passt auch der Name Haarspange, wie und warum wirst du noch früh genug erfahren. Sie wird dir zur gleichen Zeit begegnen wie der Mann mit dem nach ‚Sky‘ klingenden Namen und ich sag dir: Die beiden haben es in sich. Sie werden dir zeigen, dass Menschen, die den gleichen Weg gehen, nicht immer die gleiche Vorgangsweise haben, es wird immer mehrere Wege geben, auch für dich und wenn eine Tür verschlossen ist, such den Schlüssel (oder die Haarspange) um sie zu öffnen.
Genug mit den Lebensweisheiten, die wirst du sowieso noch oft hören. Ich sage dir jetzt wo dein Geschenk versteckt ist.
Der Raum in dem du die Vase gefunden hast,
hängt in einer Ecke ein Schlüssel mit dem kannst du den Raum aufschließen,
der direkt neben der Kellertreppe liegt.
Einmal wirst du noch von mir hören
~ Jemand der dich besser kennt als du denkst“
Aufregung war eine Untertreibung von Yunas derzeitiger Gefühlslage, sie sprang auf, wobei sie es fast schaffte schon beim ersten Schritt über ihre eigenen Füße zu stolpern. Sie entzündete noch für das hoffentlich letzte Mal für heute ihr Öllämpchen und machte sich auf den Weg zur Tür, die in den Keller führt. Sie drückte die Tür auf und machte sich, nachdem sie die Treppe hinunter gehüpft war, nach dem Schlüssel zu suchen. Sie zog wie vormittags durch die dunklen Gänge, nur fähig etwas zu sehen, durch die kleine Flamme, die in ihrer Öllampe flimmerte. Sie erkannte den Raum mit Vasen wieder und tatsächlich lag in einer der vier Ecken ein sehr neu aussehender Schlüssel. Glücklich nahm Yuna den Schlüssel in ihre kleine Hand und sprintete förmlich zu der Tür neben der Treppe. Ihre zitternden Finger steckten den Schlüssel in das Schloss der Holztür und drehten ihn mit dem Uhrzeigersinn, sodass die Tür nach einer Umdrehung ein Klacken von sich gab, dass Yuna signalisierte, dass sie offen war. Gespannt drückte Yuna die Klinke hinunter und lugte durch den Türspalt in den Raum.
Yunas Mund klappte auf, als sie sah, was sich da vor ihr bat. Es war ein heller Raum, ausgeleuchtet mit Öllampen, auf einem Tisch stand ein kleiner Geburtstagskuchen mit zwei Kerzen und daneben lag ein in Papier eingewickeltes Geschenk mit einem Band drumherum. Es sah so aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Immer noch staunend betrat sie den Raum und betrachtete jedes noch so kleine Detail davon. Sie ging auf den Tisch in der Mitte des Raums zu und betrachtete die flackernden Kerzen, sie erinnerte sich an heute Nacht als sie alleine ihren Geburtstag gefeiert hatte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie daran dachte, dass heute um kurz nach Mitternacht sie noch gedachte hatte, dass ihr Geburtstag genauso wie jeder normale Tag ablaufen würde. Ihr Blick glitt weiter zu dem eingepackten Geschenk, es steckte ein Brief umschlag in dem Band, den sie erstmal weglegte, sie wollte gerade einfach nur sehen was in dem Paket war. Sie entknotete, wie schon so oft heute, das Band und zerriss dann das Papier. Mit jedem Stück Papier, das sie entfernte, sah sie mehr und mehr was sich darunter verbarg: ein in Leder eingebundenes Buch. Doch es war viel mehr, als die Bücher in der Bibliothek des Hauses, jeweils oben und unten war das Buch mit zwei silbernen Schnallen zu gebunden, auf der gesamten Vorderseite prangten Runen und an den rechten Ecken war es kunstvoll mit Silber und Edelsteinen verziert. Langsam öffnete sie mit ihren kleinen Händen die beiden Schnallen und hob den Buchdeckel an, auf dem Papier standen Sätze in einer Sprache die sie nicht verstand, doch das Buch gefiel ihr trotzdem, sie würde heraus finden was es für eine Sprache war, diese lernen und dann konnte sie das Buch lesen.
Yuna nahm den Brief zur Hand, der unter einem Haufen Papier lag.
„Liebe Yuna,
das wird das letzte Mal sein, dass du etwas von mir hörst, besser gesagt liest. Ich hoffe es hat dir Spaß gemacht und ich konnte dir einen kleinen Vorgeschmack auf dein Leben geben. Es wird nicht immer leicht werden, aber es wird Spaß machen, versprochen.
Das Buch, dass ich dir heute geschenkt habe, wird Leben retten und die Menschen die du heute ein bisschen kennengelernt hast, werden dein Leben um einiges besser machen (und ereignisreicher).
Mir bleibt nicht mehr viel zu sagen außer:
Et optimis amicis scire te scire tempora tuam in ecclesia sanctorum
-Die besten Freunde lernt man in den dunkelsten Zeiten kennen-“
DAS IST NE SAD-FICTION!!! Q_Q
Allein der erste Satz hat mich schon zum weinen gebracht D: xDD *liest traurig weiter* xD
Danke auc han dich :3 Ich hab schon gesagt, dass ich nicht 100% damit zufrieden war... ich hätte mehr aus dem Ansatz heraus holen können ... ich hoffe ich kann daraus lernen :)
Hm... Yuna ist süßer als ich dachte...
Viele Stellen waren sehr gut beschrieben... andere fand ich etwas zu hastig... ich weiß nicht... im Gesamten war es aber wunderbar...
Hm... manche Lösungsversuche fand ich etwas... 'billig'?... wie zum Beispiel... "Der Unbekannte der Briefe schreibt..."... klingt geheimnisvoll... wenn man allerdings genau nachdenkt... ist es ein Füller... oder... "Yuna ist zu doof... hm... Hausmädchen her!..."... ich finde die Hausmädchen haben etwas zu oft geholfen... das Ständchen beim Tisch... und das eine mal... wo sie Yuna nicht verpetzt haben... hätte genügt... im Ganzen eine süße Geschichte... hm... ich habe nur ständig den Gedanken... "Yuna hat fast nichts am Rätsel allein gelöst?..."... o.o
Entspannend und entschleunigend ist es allemal... am Besten man liest sie zu einem guten Tee um runter zu kommen... ohne viel Nachdenken... und mit viel Seele baumeln lassen... c:
Heeyy Bells :3 ich fand die fanfiction super und weow und unbeschreiblich schön :) ich hätte niemals gedacht das du aus dem Thema etwas so schönes raus holen kannst :3 man merkt wie du dich ins Zeug gelegt hast und die Rätsel waren echt gut überlegt c: ich finde es auch supi das du offen gelassen hast, wer die Briefe geschrieben hat und die Schnitzeljagd organisiert hat x3 nur die ganzen Mord-Gedanken von den Eltern waren ein bisschen komisch xD also insagesamt nochmal WEOW bin mega stolz auf dich es is buddyfull xD
Ich muss sagen ich fand die Geschichte richtig schön und super. Und ich fand es toll das du sie mir grade sogar vorgelesen hast! cx Ich fand richtig gut, das du alles so gut beschrieben hast. So.. bildlich! Du musst unbedingt mal mehr schreiben! Voll toll Bells, ich bin Stolz auf dich! ^°^
Die Geschichte ist so wonnig und schön :3 Yuna war echt ein niedliches kleines Mädchen. ich mag die Hausmädchen. Sind für mich die kleinen Stars in der Geschichte, einfach weil sie so großherzig sind und ohne Worte große Worte die kleine Yuna verstehen. Als Yuna den ersten Zettel bekommen hat und der Vogel an ihr Fenster gekracht ist dachte ich: "bekommt sie jetzt nen Hogwarts Brief?" x3 Die Idee mit der Schnitzeljagd ist kreativ und lustig. Nur wieso fällt dir kein anderes Rätsel ein für Skye als das englische Wort für Himmel? x333 Skye fühlt sich jetzt ungerecht behandelt x3
Ich finde die Botschaft hinter der Geschichte sehr immens und weitsichtig. Schöne Pointe am Ende. Auf Zeitform Fehler oder Grammatik gehen wir jetzt nicht ein. Die Geschichte ist stimmig und flüssig zu lesen. Danke für diese Geschichte. :3